Freitag, 5. September 2008

Hablas espagnol?

Eigentlich sollte Migi’s Geburtstag nicht im Auto verbracht werden, was bei unserem Tempo der Reise eher schwierig war. Zwei Nächte liessen wir es uns gut gehen und bewegten uns nur mühsam aus dem Camping in Hosegor bei Biarritz. Die Hitze war für unser, vom Norden kommendes Empfinden, erdrückend. Auch der Wind blieb aus und so blieb uns nichts anderes übrig, als in den klimatisierten Outlets von Quicksilver & co. zu stöbern. Die Kreditkarte wurde nicht gezückt, denn der sandige Ramsch lud nicht wirklich zum ausrüsten ein.

André und Oli (oder auch „1818 – hier werden sie geholfen“ genannt) zeigten uns das Nachtleben der Teenieszene in Hossegor was wohl nicht viel anders abläuft, als bei uns!

Am 31. 8. hing endlich die von Migi lange ersehnte Hängematte. Eigentlich hätte bereits zu hause eine gekauft werden müssen. Jedoch die Zeit vor der Abreise war zu knapp und anderes viel wichtiger. Als dann an der Atlantikküste alle paar Meter eine hing, und die Dinger sehr bequem sind, wurde es schwierig Migi hin zu halten, damit mein schon vor langer Zeit gekauftes Geschenk nicht überflüssig wurde. Nun hängt sie überall und wird rege benutzt!

Beinahe unvermeidbar war die Weiterreise am 31. Aber wir hielten uns kurz und tuckerten über die offene Grenze nach Spanien und wünschten uns einen netten und sauberen Campingplatz am Meer. Gefunden haben wir einen erhöhten, abgelegenen Campingplatz: unten das rauschende Meer, dahinter bimmelnde Zigen. Migi’s Beachvolleyall versuch liess uns mit weiteren Tieren der Gegend Bekanntschaft schliessen. Der Ball entschied sich, das eine der beiden Löcher in der Hecke zu nehmen und beim grasenden Torro vorbei den Hang hinunter zu rollen um irgendwo im Gebüsch zum stillstand zu kommen. Die Hörner des Torros weckten nicht viel Vertrauen und so versuchten wir das Territorium von unten zu betreten. Nicht wissend, dass dort ein abgerichteter Hund an einer Leine auf nette Gäste vom Campingplatz wartet um sein Fett auf den Rippen zu vermehren. Die Aktion wurde abgebrochen und der Ball, seinem Schicksaal überlassen... L

1000km standen am folgenden Tag an – einmal quer durch Spanien – vorbei an Madrid. Man beachte den schlafenden Migi und die fahrende Nadja – alle vorherigen Eindrücke vom Chauffeur Migi sollten nun der Vergangenheit angehören! Im übrigen bevorzugt Migi auch die 4Spurige Autobahn rund um Madrid zu fotografieren anstelle mich durch den dichten Verkehr zu lotsen. Wie auch immer, wir erreichten das Mittelmeer kurz nach dem Eindunkeln. Nun war Tarifa nur noch 150km entfernt, ein Katzensprung nach dieser langen Spaniendurchquerung!

Momentan befinden wir uns am hintersten Ende des langen Strandes in Tarifa, auf dem Camping las dunas, unweit vom Strand! Die Sonne scheint, der Wind bläst – uns geht es ausgezeichnet! Migi hat sogar seine ersten Kiteübungen mit dem neuen 7bner Ozone light geflogen, ein bisschen Bodydrag geübt und festgestellt, dass sein Surfzeug einfach viel zu sperrig ist, um es bis an den Strand zu schleppen... Aber bei viel Wind – wie gestern – nahmen wir es auf uns und hatten beide viel Spass auf dem gut besuchten Wasser! Wie mag es bloss im Sommer sein, wenn noch mehr Verkehr hier ist?

Für alle unhooked.ch Besucher: Es bliess eine 5, der Sand flog am Strand, ich flog einen 9er Waroo und war heil froh, als es am Ende nochmals auffrischte wieder Sand unter den Füssen zu haben. Auch die schweren Jungs wechselten auf einen 9er! Migi surfte mit einem Neilpryde zone 5.3 und einem 108 Liter Fanatic Hawk – mit sattem Wind!

Die hinterste Ecke des Campings gehört uns - eine nette Ecke mit viel Schatten, Hängematte und wenig Nachbarn – bis gestern: 3 Autos luden ein Rudel Jungs mit Zelten aus, direkt vis-à-vis. Wir dachten an ein Klassenlager, aber als die Erwachsenen den Zündschlüssel drehten und ihre Autos Richtung Ausfahrt bewegten, ahnten wir Schlimmes... wir sollten Recht behalten. Nach einer feinen Pizza (Ronny’s Beschreibung sei Dank) fanden wir die Truppe laut singend vor ihren Zelten und die Bitte eines Nachbars sie sollten doch ruhig sein, wurde ignoriert. Punkt 23 Uhr (Ruhe Zeit auf dem Platz) kurvte Capo vorbei. Nun hätte man Spanisch verstehen sollen.... Wortfetzen flogen, 10minuti verstanden wir und das spanische Temperament entfaltete sich zum Besten. Wow, die müssen abreisen haben wir gehofft, wir lagen falsch.... Die Jungs verzogen sich laut jolend an den Strand – und kehrten einige Stunden mit dem selbem Temperament zurück. Petflaschen flogen durch die Gegend, es wurde mitten in der Nacht lauthals telefoniert wobei man sich fragt, was die dauernd in derartiger Lautstärke einander mitzuteilen haben? Das geht 24Stunden so... Die Kidz schienen nicht begriffen zu haben... Der Capo holte sie früh morgens aus den Zelten – wir konnten nicht mal ausschlafen, und waren ein weiteres Mal mitten drin statt nur dabei! Leider bestand unser Spanisch ein weiteres Mal aus viel Hoffnung, dass die Jungs nun abgeholt und an den Ohren gezogen nach Hause müssen – sie sind noch immer hier!

Wir trösten uns, dass wir noch weitere 2 Monate zum ausschlafen haben, mehr als mancher Leser von euch!!! Hasta luego!

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