Sonntag, 12. Oktober 2008

Tajine aux Javel


Am 2. Oktober, nach 14 von 15 Tagen kiten in der Lagune von Dakhla und einem letzten 3stündigen downwinder zur „dune blanche“, war es Richtig das Camp hinter uns zu lassen. Ein etwas unguter Beigeschmack war der Abrechungstag, an dem wir erfuhren, dass wir nicht die abgemachten 300Dirham (30Euro) zu bazahlen haben, sondern 500... Parken 100 plus 100 pro Essen pro Person und Tag. Hätten wir dies von Anfang an gewusst, hätten wir nicht zweimal pro Tag Tajine oder Couscous gegessen, welches allen im Camp einen dünnen Abgang bescherte... Mit etwas Verhandlungsgeschickt wurde der eine oder andere Tag nicht verrechnet und der Downwinder vergessen.... wir sind ja keine Anfänger mehr..J

Wieder lagen 1000km Wüste vor uns und vor jedem Ort ein Polizeiposten auf den wir uns nicht freuten. Doch siehe da, kaum ist Ramadan vorbei, sind die Leute geschäftiger, die Polizisten höflicher und niemand wollte Geld! Wir wurden sogar wieder erkannt und gefragt, wie uns Dakhla gefiel!

Gegen Abend (oder nach 500km) erreichen wir das diesmal geöffnete Camp von Luc & Martine, einem ausgewanderten Belgierehepaar. Die Toiletten und Duschen sind die saubersten die wir je angetroffen haben!

Am Abend des zweiten Tages erreichen wir Agadir, im Wissen, dass uns ein Campingplatz mit furchtbaren Sanitören Anlagen erwarten... Die Abhängigkeit einer sauberen Toilette (ein Andenken an die gute Küche in Dakhla?) liess uns ein Hotelzimmer nehmen und den geliebten Bus für eine Nacht verlassen. Übrigens McDonald’s musste  sein, aber anstelle von gähnender Leere wie damals während des Ramandans, fanden wir aufgetackeltes Volk bereit zur Brautschau! Der Laden war voll!

Bei Marjane, dem Gigastore wurden letzte Besoergungen gemacht und dann gings Los Marokko Teil 2! Das Kiten und das Meer liessen wir hinter uns und stachen Richtung Landesinnere; zwischen Wüste und Atlas nach Quarzasat. Keine Panik, auch wir können den Namen nicht aussprechen... Quarzasat liegt 250km östlich von Agadir Mitten in einer märchenhaften Landschaft. Es ist die Filmstadt Marokkos, hier wurden Teile von Asterix und Cleopatra, Gladiator oder Alexander der Grosse gedreht. Natürlich haben auch wir die Filmkulissen besucht und uns gewundert wo der ganze Kommerz bleibt, den die Amis so gut im Griff haben! Empfangen wird man von einem Guide, der eine 1stündige Tour durch die Kulissen führt, hin und wieder Namen von berühmten Schauspielern fallen lässt und die weiblichen Gäste gerne befingert... Die ungebrauchten Kulissen, werden ihrem Schicksaal überlassen und wer DVD’s, kleine Asterixe oder ähnliches  an Souvenirs sucht, ist hier falsch.

Zurück auf dem Campingplatz lernten wir zwei Österreicher kennen, die nach 4 Tagen Marokko die Nase bereits gestrichen voll hatten. Sie waren eingedeckt mit 3Kamelhockern, verschiedenen Kristallsteinen (die zu Hause vergebens auf den Staubwischer warten...!), gewobenen Früchtekörben, eine Trommel und einer Wüstentour. „die ormen Meenschen die hobben jo nix, und ihre Familien o nid, drum hobi halt ne Trommel kauft füe zäeh Öro!“

Für die Wüstentour wurde am Morgen alles vorbereitet, Brote gestrichen, Tasche gepackt, schliesslich sollte es für 2 Nächte mit dem klimatisierten 4x4 zu den Beduinen in die Wüste gehen, für ein Schnäppchen von 150Euro pro Person. Beinahe familiär sei die Verhandlung mit dem Onkel des Campingplatzführers verlaufen. Gegen 10Uhr morgens standen zwei enttäuschte österreichische Gesichter vor unserem Bus. Der Wagen war nicht klimatisiert, die Tour wäre nur eine Nacht gegangen und nur mit viel Mühe und Not hätten sie das Geld zurückbekommen...!

Nach zwei erholsamen Nächten und unzähligen Kämpfen gegen die Fliegen entschieden wir uns für den Atlas, denn die Wüste ist voll von Touristen und Sand haben wir genug gesehen. Das Dades Tal sollte es sein und wenn möglich bis ganz nach hinten wo nur noch die grossen 4x4 fahren. Die Strasse schlängelt sich dem grün bepflanzten Dades Fluss entlang, der sich in eine rote Steinschlucht gebettet hat. Die Natur ist unschlagbar schön und hinter jeder Kurve wartet ein neues  Postkartenmotiv. Je weiter man fährt umso einfacher leben die Marokkaner, Frauen arbeiten auf dem Feld, Männer sitzen am Strassenrand und trinken Tee. Manchmal bewegt sich ein Gebüsch auf der Strasse und bei genauem Betrachten erkennt man eine mit Mais beladene Frau oder ein Esel, welche die Ernte für die Tiere nach Hause tragen. Die Strasse wird immer holpriger, sogar Wasser bedeckt die Fahrbahn und so müssen wir aussteigen und prüfen wie tief es ist. Mit pochendem Herzen nimmt Migi mit unserem Syncro  Anlauf und lässt das Wasser bis zum Surfbrett hoch spritzen und überquert problemlos die untiefe Stelle. Es war nicht die letzte, jedoch mit jedem Holperstein steigt der Mut und das Vertrauen in das Fahrzeug und so passieren wir Menschen in den Dörfern, die sich wohl fragen, was ein VW Bus mit dem Surfzeug auf dem Dach bei ihnen hinten verloren hat...? Das Tal ist wunderschön und die lange Fahrt hat sich gelohnt. Kurz vor Sonnenuntergang entdecken wir ein Gite (Gasthaus) mit freundlichen Marokkanern, die uns den Weg erklären. Jedoch kurz darauf müssen wir passen und uns entscheiden zu wenden, die Strasse wird immer schlimmer. Bei den Marokkanern trinken wir Tee, und fragen, ob wir hier unseren Bus hinstellen dürfen um zu übernachten. Dusche und WC dürfen wir mitbenutzen und als er uns fragt, ob wir Tajine aux Poulet essen möchten sagen wir nicht nein..... wir ahnen nicht, was uns erwartet:

Nach viel Gerede und lustigen Momenten schickt er seinen Freund los, in das 3km entfernte Dorf die Zutaten sollten dort abgeholt werden für unser Abendessen. Eine Stunde später taucht derjenige mit Hahn in der Hand wieder auf – das Tier lebt noch!!! Ich verstecke mich schläunigst hinter dem VW Bus – mein Appetit weicht im Sekundentakt, während die Jungs dem armen Ding die Kehle aufschlitzen, es ein letztes Mal herumschwirren lassen, bevor es in den Eimer zum Federn rupfen kommt.

In der Zwischenzeit wird das Gemüse gerüstet. Danach wird der Hahn in Einzelteile zerlegt, Herz und Niere werden herausgeschnitten, und anschliessend wird alles mit Javelwasser gewaschen. Richtig gelesen; genau das Javelwasser, welches man zum Bleichen verwendet und  bei uns als extrem Giftig verkauft wird und man von Kinderhänden fernhalten soll!!! Uns wird erklärt, dass ihr Wasser unseren Magen verderben würde und mit Javel werden die Bakterien abgetötet -  oder werden wir gleich mit umgebracht? Den Herd lassen wir keine Minute aus den Augen, während Migi versucht die arabischen Zahlen erfolglos zu lernen.

Als nach Stunden das Essen endlich auf dem Tisch steht, bitten wir die Marokkaner mitzuessen. Wir machen uns an das Gemüse und hoffen die Gastgeber bemerkten unsere Zurückhaltung nicht. „Madame, mange“ werde ich ermahnt und versuche es mit „ich bin nicht hungrig“ zu entschuldigen, während die Marokkaner Lustvoll zu schlagen. Migi versucht es mit seiner (bereits seit Tagen anhaltenden) Durchfallgeschichte. Eine kleine Ecke müssen wir dann doch kosten und sind uns einig, das Ding ist viel zu Gummig und Migros kriegt es besser hin....!

Wir sind beide müde von der langen Fahrt und dem lustigen Abend mit den Marokkanern und verabschieden uns in unseren Bus. Wir freuen uns auf eine ruhige Nacht, schliesslich befinden wir uns am Ende des Tals, wo weit und breit kein Haus auszumachen ist. Unsere Blase lässt uns ein letztes Mal die Natur beschenken, dann legen wir uns in die erste Etage, schliessen die Augen und werden mitten in der Nacht von einer Frauenherde auf Eseln geweckt. Ein lautes Geschnatter zieht an unserem Bus vorbei und als wir „ils dorment“ hören warten wir auf ein neugieriges Klopfen am Bus. Es sollte nicht die letzte Störung sein, wir glauben eine weitere Kinderschaar zu hören und als Migi auf der Uhr 2.40 entdeckt verstehen wir die Marokkaner überhaupt nicht mehr! Es folgen weitere Bauern auf Eseln die uns überhaupt nicht schlafen lassen und wir sind froh, als die Sonne auf geht und die Nacht ein Ende nimmt. Wir verabschieden uns von Ahmed Hazi und seinen Freunden und fahren das malerische Tal wieder zurück.

Beschwingt von den unzähligen Eindrücken des schönen Tals, der lustigen Gastfreundschaft, der nächtlichen Störung und der seltsamen Kocheigenschaft nehmen wir die nächste Abzweigung und versuchen unser Glück im nächsten Tal. Was uns erwartet ist Touristenabzokke pur: zuerst müssen 5 Dirham für die weiter fahrt bezahlt werden, dann warten unzählige Touriläden am Strassenrand und zu guter letzt wird man von allen Seiten bedrängt um eine Unterkunft zu vermitteln, Guides zu organisieren oder um etwas zu verkaufen. Unsere Lust an Sehenswürdigkeiten ist schnell gesättigt und als wir die vielen Touristenbusse entdecken schlagen wir den Rückwärtsgang ein und verlassen die Touristenfalle Gorges du Todra.

Auch hier warten unzählige Fliegen auf uns. Fliegen, die unsere Dachdecke schmücken und uns kaum Ruhe gönnen. Leicht zu verstehen, dass wir auch hier nur eine Nacht verbringen, um den Weg über den Atlas Richtung Norden (Fés) einzuschlagen. Gute 500km liegen wieder vor uns. Ifrane war unser Ziel, es liegt kurz vor Fés, und gilt als ein kleines Schweizerdorf mit Giebelhäusern und Blumengärten. Hier steht die beste Uni der Marokkaner. Angeblich zählt aber nicht die Intelligenz, sondern der Geldbeutel um hier aufgenommen zu werden. Und wirklich, die Stadt sieht so gar nicht Marokkanisch aus, richtig sauber und gepflegt wirkt hier das Städtchen, Frauen und Männer Joggen miteinander, ohne Kopftuch – fast wie bei uns!

Den Campingplatz haben wir auch gleich gefunden, schliesslich ist hier alles gut beschildert. Ein paar kichernde Frauen stehen um den Eingang, die Reception scheint nicht besetzt zu sein. Als die Frauen die Barriere heben und uns reinwinken, wissen wir sogleich, wie das Kichern gemeint war: der Campingplatz scheint seit Tagen geschlossen zu sein, alles seinem Schicksaal überlassen und dies nach dem tollen Eindruck der Stadt....? Wir entscheiden uns für das 70km entfernte Fés, irren in der Dunkelheit durch die Stadt, wo es kaum Strassenlampen, geschweige Campingausschilderung gibt. Überall wird gehupt, Menschen laufen mitten auf der Strasse, Polizisten versuchen mit Pfeifen den Verkehr zu regeln – eben, sie versuchen es....

Wir haben Glück und finden den Campingplatz etwas ausserhalb.

Es regnet, was unserem Auto gut tut, denn die Farbe weiss sucht man vergebens. Jedoch wollen wir in die Medina (Altstadt) um uns in den Gassen zu verirren, uns über die Faux Guides zu ärgern, von den Händlern nerven zu lassen. Wir sind auf alles Gefasst und steigen am Eingangstor aus dem Taxi. Migi legt gleich einen 100m sprint hin, da er das Tor und die lästigen Faux Guides hinter sich bringen will... hey, da stehen aber nur zwei und selbst die sind in Ordnung! Die Gassen sind super eng und als es richtig Regent, verwandeln sie sich kurzerhand in kleine Bäche. Immer wieder schreit jemand und treibt einen Esel mit Cola Flaschen oder ähnlichem durch die Gassen. Die Händler sind freundlich, lassen einem schauen, ohne Aufdringlich zu sein. Und so sind schnell zwei Tücher gefunden – wahrscheinlich viel zu teuer bezahlt, aber bei uns würde sogar H&M mehr verlangen!

Einen Tag im Regen von Fés reicht uns und wir schlagen am 10.Oktober die Richtung Tanger ein. Marokko ist ein faszinierendes Land, verbirgt wunderschöne Landschaften, sehr oft freundliche Leute. Aber wie auch in anderen Ländern ist dort wo sich die Touristen tümmeln Abzokke und man weiss nie wem man trauen kann. Wir vermissen unser Brot, und haben Tajine und Couscous satt weshalb wir versuchen am Hafen von Tanger herauszufinden wann die nächste Fähre fährt. Und schon befinden wir uns Mitten in der Schlange für auf die nächste Fähre. Draussen fliegt alles fort was nicht angemacht ist, es stürmt wie wir es noch nie gesehen haben – und wir sollen auf die nächste Fähre? Formalitäten werden ausgefüllt, auf dem Polizeiposten abgestempelt, die letzten Dirham gewechselt und schon befinden wir uns am Zoll. Das Auto wird kontrolliert, die Pneus abgeklopft (wir könnten Drogen in den Hohlräumen dabei haben..!) und ruck zuck befinden wir uns in der Schlange auf dem Hafengelände und es stürmt nicht weniger als zuvor... Nun vergehen Stunden... Unter einem Lastwagen auf dem Ersatzreifen erkennen wir einen blinden Passagier der auf seine weise versucht nach Spanien zu kommen. Immer mal wieder fliegt ein Teil des Daches der Fusspassagierbrücke runter und wir sind heil froh auf der Luvseite der Brücke zu warten. Auf einmal wird es hektisch, Autos werden nach vorne gewunken und wir glauben es geht los.... Hilfeeee, hier will ich nicht auf See... die Wellen toben wie wild, der Wind pfeift, und auch der Bus wird heftig durchgeschüttelt. Ein paar Meter rollen wir näher an die Fähre ran, doch dann geschieht gar nichts mehr.

Es ist bereits schon dunkel, als wir erfahren dass in den nächsten Stunden nichts mehr geschieht und wir abwarten müssen. Für uns kein Problem, wir haben unser zu Hause ja dabei! Die Sitzbank wird ausgeklappt und wir verbringen die Nacht auf dem Campinghafen Tanger!

Am nächsten Morgen, der Wind hat abgestellt und das Wetter scheint sich beruhigt zu haben, hat keiner Neuigkeiten. Jeder in der Reihe verfügt über ein anderes Fährticket und so weiss niemand, welche Fähre die nächste sein könnte, die ablegen wird. Per Zufall erfahren wir, dass wir die Pässe noch einmal abstempeln lassen müssen, was Migi den letzten Nerv kostet. Wieder müssen ein paar Euros Schmiergeld bezahlt werden, damit man an die Formulare kommt und wieder steht er vor einem Büro an dem es keine Schlange nur drängelnde Marokkaner gibt. Migi will nur noch hier raus....

Wahrscheinlich war es jener Wille, den ihn zu einem weiteren Marokkaner führte, der ihn fragt: „hier vorne steht die nächste Fähre, wie viel ist sie dir Wert?“ Zu lange waren wir in Marokko, als dass wir uns auf eine horrende Summe einlassen, mit 30Euro muss er sich zufrieden geben, schliesslich haben wir bereits 95Euro für das Ticket bezahlt. Ruck Zuck stehen wir in der Kolonne und werden von anderen Touris beneidet, welche ein 300Euro Ticket von der Fast Ferry in der Hand haben und nicht Schmiergeld bezahlen können um Marokko zu verlassen! Bei der Einfahrt werden Pässe kontrolliert, das Ticket eingezogen und wir befinden uns auf dem Schiff. Das Meer scheint sich beruhigt zu haben, nur der Wellengang ist Gewaltig: riesige – hohe wie sehr breite Wellen – lassen unser Schiff hoch und runter Klatschen – auf dem Schiff wird gekotzt wie nirgends sonst. Wir halten uns von der Rehling zurück und freuen uns, dass wir keinen sensiblen Magen dabei haben! Sogar die Delfine lassen sich das Spektakel nicht entgehen!

In Spanien geht alles sehr schnell, die Pässe werden kontrolliert und mit unseren Gesichtern verglichen und am Zoll winkt man uns höflich durch! Nichts mit Drogenhunden und der gleichen!

Europa wir sind zurück!!!

Freitag, 26. September 2008

Auf nach Dakhla


1200km lagen vor uns, in einem Land wo man nicht weiss, wie weit man kommt, wie gut die Strassen sind und wo man die nächste Nacht schlafen wird. Gemeinsam mit Kristoff unserem belgischen „beatuy“ und seinem T4haben wir uns auf den Weg von Essaouira Richtung Agadir gemacht um dort ein letztes Mal in einem grossen Einkaufszentrum unsere Vorräte aufzufüllen. Marjan, das Shoppingcenter schlägt alle bekannten Dimensionen, hier kauft der Marokkaner, Waschmaschine, Computer, Kleider, Fisch und vor allem wunderbar duftende und aufgetürmte Gewürze. Unser Wagen war schnell voll, da wir wussten, dass wir uns in Dakhla bekochen lassen wollen, aber Kristoff.... der schlägt jede Frau! 15Dosen Spaghettisauce... könnte ja sein, dass es nach Agadir gar nichts mehr zu essen gibt...!

Ein letztes Mal sollte es noch MC Donald’s sein, nicht nur wegen dem bekannten Essen, auch wegen den sauberen Toiletten. Das eben begonnene Festmal nach dem Eindunkeln wegen des Ramadans musste für uns drei unterbrochen werden und es wurde nur für uns gebrutzelt!

In Agadir gibt es einen Campingplatz der eigentlich sehr zentral liegt. An einigen Strassen findet man auch Schilder dazu, nur Enden sie immer wieder, so dass wir erst nach 5x vorbei fahren den Platz gefunden haben. Irgendwie hatte jeder Recht der uns helfen wollte, denn jeder nannte ein anderes Hotel in der Nähe. Der bescheidene Platz lud nicht auf Dusche und Toilette ein, so wurde hinter den Büschen gepinkelt, aber bei 57Dirham (5.70Euro) für 3Personen und 2 Autos kann man nicht mehr viel sagen.

1000kam lagen noch immer vor uns und so langsam wurde gerechnet, ob wir es mit einer Übernachtung hinkriegen könnten. Die Strassen sind in gutem Zustand und ausserhalb darf man auch 100km fahren, jedoch vor jeder Ortschaft, auch wenn man sie nicht gleich als Ortschaft erkennt, sollte Vorsicht geboten sein. Bei jeder Ortseinfahrt wird man kontrolliert; Pass, Fahrzeugausweis und manchmal sogar die grüne Versicherungskarte wird verlangt und registriert. Hat man Pech, zeigt der Polizist seine Geschwindigkeitsmesspistole und will 400Dirham (20Euro), egal wie schnell man war... Danach ist alles Verhandlungssache; Manchmal machen sie auf guten Polizist und „mach das nie wieder „und erlassen die Busse, manchmal heisst es „200 pour moi, 200 pour toi“ tja und selbst wenn man die Geschwindigkeit einhält, so können sie einem noch immer Büssen wenn man nicht direkt beim Stoppschild anhält, sondern erst direkt vor dem Posten. Die Kreativität muss man den ansässigen Polizisten schon lassen. 300Dirham haben sie uns abgeknüpft.

Ein Dorf erkennt man jeweils am Abfall der herumliegt und noch nie eine Entsorgungsstelle gesehen hat. Man fragt sich, was die Menschen hier eigentlich tun, aber vielleicht finden wir es auf der Rückreise heraus, wenn kein Ramandan mehr ist und die Menschen wieder geschäftiger sind.

Irgendwann ist es nur noch heiss, sandig und drückend und freut sich wenn der Abend hereinbricht und man den nächsten Ort für die Übernachtung suchen muss. Bereits beim Eindunklen fanden wir ein Schild „ ->4.5km Camping Luc et Martine“ Wir folgten dem Schild über die Schotterpiste in die Dunkelheit und fanden Hassan, den Campingwächter. Luc und Martine, zwei Belgier, sind verreist, der Campingplatz sei geschlossen und er hätte keinen Schlüssel zu den Sanitären Anlagen. Aber wir dürfen dort bleiben, und erklärt noch „toilet ici“ und zeigt in die nahe Natur!

Hassan’s Französisch war sehr bescheiden und so haben wir mit Händen und Füssen gesprochen.

Am nächsten Tag nahmen wir die zweite Hälfte der 1000km unter die Räder und die Strasse führte teils der Küste entlang. Dort findet man immer wieder kleine Zelte, wo die Saharian’s Fischen, ihren Fang trocknen und mit in die Wüste nehmen. Kamele weiden auch hin und wieder, wobei man sich fragt, was die an den vertrockneten Büschen so mögen...

Kurz vor dem Eindunklen erreichen wir endlich die lang ersehnte Lagune – oder eben Kiterparadise in DAKHLA! Kristoff schnallt sich das Kiteboard unter die Füsse und gönnt sich eine kurze Session, bevor es die Dunkelheit nicht mehr zulässt. Während wir die „auberge –de-nomades-du-sahara“ inspizieren und sie für gut befinden. Es ist ein einfaches Camp, mit kleinen Bungalows, warmer Dusche und sauberen Toiletten. 10Euro kostet Früstück, Mittag – und Abendessen. Mehr brauchen wir nicht. Französischkurs ist inklusive, da hier nur Franzosen ihr Kitekönnen aufpolieren!

Migi’s Surfzeug scheint langsam zu versanden – er wurde doch ein Kiter!!! Das Kiteboard haben wir bereits in Essaouira Second Hand gekauft und die Kites sind ja alle vor Handen. Höhelaufen war noch nie ein Problem, Toeside (oder eben Switch – na ja verkehrt rum halt!) wird auch schon beherrscht und bald macht er sich an die ersten Sprünge. Die Lagune ist einzigartig: Superflach, konstanter Wind und enorm viel Platz.

Ich versuche nicht zu hoch hinaus zu springen, da die ungekonnte Landung eher Hart sein kann... aber heute war eine Tolle Session – schaut doch die Bilder an, sie sprechen für sich!

Hier bleiben wir noch bis Ende Monat – Ende Ramadan. Danach sollte ganz Marokko wieder normal funktionieren und dann werden wir sehen, wo es uns hintreibt!

Sonntag, 14. September 2008

Chuchichästli


Tarifa liessen wir am 11 September hinter uns. Den ersten Vorgeschmack auf die willkürlichen Preise erhielten wir beim Kauf des Tickets der Fähre. 400Euro (retour) für die jeweils 35min überfahrt Tarifa - Tanger, gut sie war die schnellste, aber 400Euro??? Das müsste günstiger gehen. Wir versuchten unser Glück in Algecira, erst bei einem vertrauenswürdigen Shop in der nähe eines mega stores - 190Euro hin und zurück! Und dann bei einem Kontainer, von denen es unzählige am Strassenrand gab. Der nette Herr schien etwas verwundert, dass er nun arbeiten muss... versuchte dann 5min das Passwort in den Computer zu tippen, öffnete eine Excel Tabelle, bei der er dauernend das gleiche Feldchen zu ändern versuchte und tippte letzt endlich 105 Euro in den Taschenrechner, druckte es aus und meinte, das wäre der Preis - one way versteht sich!
Irgendwie musste es doch seriöser sein, und so peilten wir den endlosen Hafen Algeciras an, wo einige Fährenbüros auf uns warteten - 190Euro hin & zurück war eine speical offer und die nahmen wir!
Am Nachmittag absolvierten wir unsere letzte Tarifa Session - Migi mit erfolgreichem hin und her fahren (mit Kite versteht sich!) und ich mit einer traumhaften Abendsession - die Bucht gehörte mir!

11Uhr fuhr die Fähre - aber erst musste noch um die Einfahrt gekämpft werden. Marokkaner kennen weder Schlangestehen, noch Reissverschluss und so wurde gestossen, gedrückt, ausgerufen, gedrängelt... das volle Programm! Wir erreichten trotzdem die Fähre und wie es so schön heisst, die letzten sollten die ersten sein! Wir standen an zweit vorderster Reihe bei der Einreise, und wurden von Marokkanern überrollt. Einer fuchtelte mit grünem Zettel, wollte Pass und Fahrausweise und anschliessend natürlich Geld. 5Euro - ein netter Preis für das Ausfüllen der Formalitäten. Bloss schrieb er eine falsche Nummer, was der Zöllner nicht akzeptierte. Die Dokumente mussten geändert werden, und Migi weckte den einen oder anderen auf der Tastatur schlafenden Polizisten, bis die Registrationsnummer mit Kugelschreiber im Pass geändert wurde. Die Formalitäten waren erledigt, und auf die Frage ob wir Waffen mit uns führen lächelte ich freundlich und verneinte. Die Durchfahrt schien frei, und das bereits nach 30min!!!

Des Stresses jedoch nicht genug... An der Grenzen liessen wir Europa hinter uns und damit auch die gesammten Verkehrsregeln die wir mit 18 mühsam gelernt hatten. Autos überall, rechts wird man von getjunten Mofas überholt und links tun's die klappernden Autos gleich.... und als dann im 4 spuhrigen Kreisverkehr links überholt und lauthalt gehupt wurde, die Schreibe runter ging und jemand "CHUCHICHÄSCHTLI" schrie, wussten wir, die meinen es doch gut mit uns!
Gegen Abend fanden wir in Larache sogar einen netten beinahe leeren Campingplatz, mit warmer und sauberer Dusche und Toilette - gratis!

Migi glaubte hinter jedem schwarzen Bart einen Terroristen zu sehen und musste dann eingestehen, dass wir bis jetzt von allen üblen Geschichten verschont blieben. Bis anhin wollte niemand Geld von uns, niemand haute uns über's Ohr und so langsam wich auch Migis unwohliges Gefühl. 

Le sable d'or, der Camping in Oualidia mit der netten Lagune (Kite & Surfguide sei dank!) sollte unser nächstes Ziel sein. Bereits eingecheckt, wollten wir uns erleichtern und mussten feststellen, dass die Toiletten keines Wegs akzeptabel waren und da auch die Büsche auf dem Campingplatz fehlten, checkten wir sogleich wieder aus und tuckerten Richtung Süden. Irgendwo fanden wir kurz vor Sonnenuntergang ein nettes Plätzchen mit fantastischer Aussicht auf die mega Wellen am Atlantik und bewässerten die vertrocknete Erde mit unserer Campingdusche!
Wir glaubten uns gut versteckt zu haben, jedoch die Marokkaner scheinen aufmerksamer als wir dachten. Am nächsten Morgen bekamen wir prompt Besuch von einem einheimischen, der sich in breitem Arabisch mit uns unterhalten wollten. Suiza und Scottland waren die einzigen Worte die wir verstanden und so versuchte ich unbeholfen ihm ein pain aux chocolat anzubieten - unser Frühstück. Er nahm den ganzen Sack, erzählte etwas von Ramandan und Dirham und zog von dannen.

Nun sind wir im Surf & Kitemekka Essaouira und mussten mit staunenden Augen feststellen, dass die Wellen hier höher schlagen, als wir uns gewohnt sind. Der Wind  fegt bestimmt mit 5-6 bf über die Küste, der Sand fliegt und die Wellen brechen unweit vom Ufer. Wir vertrösten uns auf Dakhla und hoffen da auf Bedingungen die unseren Ansprüchen endlich gerecht werden...! Wahrscheinlich bleiben wir bis Dienstag, da ein Belgier alleine mit dem Bus unterwegs ist. Vor uns liegen 1300km die wir so gemeinsam abspuhlen können. Leider hat er seinen Kite hier in den Wellen gecrashed und wartet nun, bis er übermorgen repariert ist! 
Auf bald, dicke Grüsse aus Essaouira!



Freitag, 5. September 2008

Hablas espagnol?

Eigentlich sollte Migi’s Geburtstag nicht im Auto verbracht werden, was bei unserem Tempo der Reise eher schwierig war. Zwei Nächte liessen wir es uns gut gehen und bewegten uns nur mühsam aus dem Camping in Hosegor bei Biarritz. Die Hitze war für unser, vom Norden kommendes Empfinden, erdrückend. Auch der Wind blieb aus und so blieb uns nichts anderes übrig, als in den klimatisierten Outlets von Quicksilver & co. zu stöbern. Die Kreditkarte wurde nicht gezückt, denn der sandige Ramsch lud nicht wirklich zum ausrüsten ein.

André und Oli (oder auch „1818 – hier werden sie geholfen“ genannt) zeigten uns das Nachtleben der Teenieszene in Hossegor was wohl nicht viel anders abläuft, als bei uns!

Am 31. 8. hing endlich die von Migi lange ersehnte Hängematte. Eigentlich hätte bereits zu hause eine gekauft werden müssen. Jedoch die Zeit vor der Abreise war zu knapp und anderes viel wichtiger. Als dann an der Atlantikküste alle paar Meter eine hing, und die Dinger sehr bequem sind, wurde es schwierig Migi hin zu halten, damit mein schon vor langer Zeit gekauftes Geschenk nicht überflüssig wurde. Nun hängt sie überall und wird rege benutzt!

Beinahe unvermeidbar war die Weiterreise am 31. Aber wir hielten uns kurz und tuckerten über die offene Grenze nach Spanien und wünschten uns einen netten und sauberen Campingplatz am Meer. Gefunden haben wir einen erhöhten, abgelegenen Campingplatz: unten das rauschende Meer, dahinter bimmelnde Zigen. Migi’s Beachvolleyall versuch liess uns mit weiteren Tieren der Gegend Bekanntschaft schliessen. Der Ball entschied sich, das eine der beiden Löcher in der Hecke zu nehmen und beim grasenden Torro vorbei den Hang hinunter zu rollen um irgendwo im Gebüsch zum stillstand zu kommen. Die Hörner des Torros weckten nicht viel Vertrauen und so versuchten wir das Territorium von unten zu betreten. Nicht wissend, dass dort ein abgerichteter Hund an einer Leine auf nette Gäste vom Campingplatz wartet um sein Fett auf den Rippen zu vermehren. Die Aktion wurde abgebrochen und der Ball, seinem Schicksaal überlassen... L

1000km standen am folgenden Tag an – einmal quer durch Spanien – vorbei an Madrid. Man beachte den schlafenden Migi und die fahrende Nadja – alle vorherigen Eindrücke vom Chauffeur Migi sollten nun der Vergangenheit angehören! Im übrigen bevorzugt Migi auch die 4Spurige Autobahn rund um Madrid zu fotografieren anstelle mich durch den dichten Verkehr zu lotsen. Wie auch immer, wir erreichten das Mittelmeer kurz nach dem Eindunkeln. Nun war Tarifa nur noch 150km entfernt, ein Katzensprung nach dieser langen Spaniendurchquerung!

Momentan befinden wir uns am hintersten Ende des langen Strandes in Tarifa, auf dem Camping las dunas, unweit vom Strand! Die Sonne scheint, der Wind bläst – uns geht es ausgezeichnet! Migi hat sogar seine ersten Kiteübungen mit dem neuen 7bner Ozone light geflogen, ein bisschen Bodydrag geübt und festgestellt, dass sein Surfzeug einfach viel zu sperrig ist, um es bis an den Strand zu schleppen... Aber bei viel Wind – wie gestern – nahmen wir es auf uns und hatten beide viel Spass auf dem gut besuchten Wasser! Wie mag es bloss im Sommer sein, wenn noch mehr Verkehr hier ist?

Für alle unhooked.ch Besucher: Es bliess eine 5, der Sand flog am Strand, ich flog einen 9er Waroo und war heil froh, als es am Ende nochmals auffrischte wieder Sand unter den Füssen zu haben. Auch die schweren Jungs wechselten auf einen 9er! Migi surfte mit einem Neilpryde zone 5.3 und einem 108 Liter Fanatic Hawk – mit sattem Wind!

Die hinterste Ecke des Campings gehört uns - eine nette Ecke mit viel Schatten, Hängematte und wenig Nachbarn – bis gestern: 3 Autos luden ein Rudel Jungs mit Zelten aus, direkt vis-à-vis. Wir dachten an ein Klassenlager, aber als die Erwachsenen den Zündschlüssel drehten und ihre Autos Richtung Ausfahrt bewegten, ahnten wir Schlimmes... wir sollten Recht behalten. Nach einer feinen Pizza (Ronny’s Beschreibung sei Dank) fanden wir die Truppe laut singend vor ihren Zelten und die Bitte eines Nachbars sie sollten doch ruhig sein, wurde ignoriert. Punkt 23 Uhr (Ruhe Zeit auf dem Platz) kurvte Capo vorbei. Nun hätte man Spanisch verstehen sollen.... Wortfetzen flogen, 10minuti verstanden wir und das spanische Temperament entfaltete sich zum Besten. Wow, die müssen abreisen haben wir gehofft, wir lagen falsch.... Die Jungs verzogen sich laut jolend an den Strand – und kehrten einige Stunden mit dem selbem Temperament zurück. Petflaschen flogen durch die Gegend, es wurde mitten in der Nacht lauthals telefoniert wobei man sich fragt, was die dauernd in derartiger Lautstärke einander mitzuteilen haben? Das geht 24Stunden so... Die Kidz schienen nicht begriffen zu haben... Der Capo holte sie früh morgens aus den Zelten – wir konnten nicht mal ausschlafen, und waren ein weiteres Mal mitten drin statt nur dabei! Leider bestand unser Spanisch ein weiteres Mal aus viel Hoffnung, dass die Jungs nun abgeholt und an den Ohren gezogen nach Hause müssen – sie sind noch immer hier!

Wir trösten uns, dass wir noch weitere 2 Monate zum ausschlafen haben, mehr als mancher Leser von euch!!! Hasta luego!

Samstag, 30. August 2008

Zwischen Sprühregen und Hitze


Den Norden, und damit den wunderschönen Camping des Abèrs, mussten wir wegen schlechten Wetters und anhaltendem Sprühregen verlassen. Sprühregen fühlt sich an, wie anhaltender Parfumspray ohne Duft mit viel Feuchtigkeit. Nachdem sich sogar Migis Haar langsam wellte, war Abfahren Richtung Süden angesagt!
La Torche - oder Baden verboten - war die erste Destination. Angepriesen in unserem Surf & Kite Buch als der Wellen Spot, der sogar Robby Naish als extrem krass bezeichnet. Das musste man gesehen haben! Angetroffen haben wir eine kleine stinkende Strasse mit 3 Restaurants, einem Surfshop und unzähligen Autos in allen Formaten mit Wellenbrettern auf den Dächern. Die Wellen waren eher bescheiden Gross, aber für Binnenländer wie wir genug beeindruckend. Robby Naish hätte bestimmt noch auf eine grössere Welle gewartet, aber die ganzen Franzosen (die kleinen Punkte auf den Fotos zwischen den Wellen) hatten bestimmt grossen Spass.

Den geplanten Wind-Trip auf die vorgelagerten Inseln mit 68 Einwohnern mussten wir mangels Sonnenschein auslassen und so düsten wir schnurstracks Richtung Sonnenschein und hitze Thermometer.
Ein Stop galt der "Dune du Pyla". Angeblich soll Napoleon die Düne erstellt haben, da das Gebiet dahinter zu sumpfig war - und nun ist es die Touri Attracktion schlecht hin! 
Momentan sitzen wir in Hossegor, wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, zwischen Quicksilver, Roxy und Rip Curl Shop und bestaunen die Touricentren, denen wir im Norden so gar nicht begegnet sind! Mein Bruder André ist auch hier mit seinem Bus und so hat Migi endlich Gesellschaft beim Biertrinken! Prost und auf bald!

Montag, 25. August 2008

Von Erlenbach nach Landéda (1 Woche)

Am Mittwoch 20.8.08 gings los. Wir haben alles Nötige in und auf den Bus gepackt und uns entschlossen die erste nach in Basel zu verbringen und dann weiter Richtung Nord-Frankreich zu düsen. Bitte beachtet doch die schöne Dachbox auf dem VW Bus, sie wird nachher nicht mehr zu sehen sein...!
Auf dem ersten Campingplatz in Basel mussten wir feststellen dass unser Dach ein bisschen überbeladen ist. Es liess sich nur mit viel Mühe hoch heben, und da wir für Superman keinen Platz fanden und auch keinen Rückenschaden in Kauf nehmen wollten, versuchten wir eine andere Lösung zu finden. Gewisse Kiterstimmen sagen es liege am Surfmat.....tzzzzz... eine Beautycase hat nie dieses Ausmass!!!

Nadja weigerte sich unter diesem Dach zu schlafen. Man stelle sich nur vor, die 50kg Dachlast fällt runter, da das 20jährige Gestänge nicht halten will... Also, hmm, es musste eine neue Lösung her wie das Surfmat in der Surfbox bleiben kann. Das Matrial gegen Kites einzutauschen kam nicht in Frage, weshalb wir ganz Basel nach Gasdruckfedern absuchten. Schwierig zu beurteilen ist, ob sie wirklich keine Gasdruckfedern verkaufen, oder einfach keine Zürcher bedienen. Der einzige der welche hatte, und erst auch ganz freundlich war, wollte auf einmal keine mehr verkaufen: so ist es, wenn Mann Herkules spielen will, obwohl wir zu zweit das Dach nur mit Mühe hochstemmten und ihm erklärten, dass wir Gasdruckfedern zur Unterstützung suchen, da das Dach zu schwer ist. Er dachte man kann daran rütteln, bis alles auf seinem Kopf landete! Daumenlutschend hat er uns erklärt, dass er nun doch weiter arbeiten müsse...! Zurück nach Erlenbach wollten wir nicht und da bot uns landweg.ch eine genjale Lösung. Ein wunderschöner Outdoorladen in Bubendorf (und ganz nette Baseler!!!) hüten die  Box für die kommenden 3 Monate. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Evelyn und Michael! Ebenfalls für den tollen Campingplatz hinter dem Haus!

Also noch eine Nacht in Basel, bevor es endgültig au revoir suisse heisst!

Am nächsten Tag fuhren wir via regnerischem Paris nach Dieppe. Das liegt ganz im Norden. In der schönen Normandie. Begrüsst wurden wir von weissen Sandsteinklippen und wunderschönen englischen Backsteinbauten mit grossen Einfahrten, englischem sauber geputzem Rasen und herrlichen Blumenbeeten. Auch Wind war da, aber die Normandie hat die Sommertage bereits gezählt und so sind wir weiter Richtung Süden getuckert, und nun etwas nördlich von Brest gestrandet.

Die Route wird hauptsächlich vom Surf und Kiteguide (vor allem den Bildern) bestimmt weshalb wir in St. Marguerite bei Landéda einen Campingplatz fanden. Vor der Bustür liegt eine türkis-blaue Lagune, wie im Ferienprospekt! Wir nennen es little Germany, da es alles gibt: Coiffeur, Musikalische Unterhaltung etc. nur die Pommesbude fehlt, dafür hinterlassen sie kaum Andenken an den Nachfolger auf der Toilette!

Gestern war ein herrlicher Windtag und heute warten wir nochmals auf einen schönen Tag bevor wir morgen das Windmekka von Robby Naish in la Torche anschauen!

 Apropos, im moment haben wir bereits ca. 1700 km hinter uns. Und der Bus läuft und läuft...

Bis bald......wir melden uns wieder.

Grüssli Nadja & Migi